Weihnachtskonzert 2014
Zeitreise von Moderne bis zur Antike
Neues Konzept beim Weihnachtskonzert des Musikvereins Eschbronn geht auf / Chorgesang und Tubasolo
Eschbronn-Mariazell. Mit einem neuen Konzept wurde das Adventskonzert als musikalischer Jahreshöhepunkt für den Musikverein Mariazell ein großer Erfolg.
Neben dem Jugendorchester Eschbronn kündigte Vorsitzender Joachim Schaumann den Chor "VocalTotal" als Konzertpartner beim traditionellen Weihnachtskonzert in der Mühlbachhalle an. Mit der "Odyssey for Percussion" eröffnete die Musikjugend aus Mariazell und Locherhof den Konzertabend mit einer eher ruhigen Begleitung für die Bläser und viel Einsatz für die Rhythmusgruppe in der hinteren Reihe.
Sehr gefühlvoll war die Verneigung der Musiker vor Soul-Queen Whitney Houston beim Medley mit "I Will always Love You" und "I Wanna Dance with Somebody". Unter der Leitung von Raffaela Stern führte das Orchester im flotten Dixie-Schritt durch den Dschungel von Walt Disney.
Der ehemalige Kirchenchor "VocalTotal" war mit einem der ersten "weltlichen" Auftritte "Weit, weit weg", wie Hubert von Goisern aus den Alpen. Dafür war der Chor mit Leiter Mike Krell ganz nah dran bei "Mir im Süden", mit einem "Lied wie mir und dem besseren Bier“". Auffallend, bei dieser eigenen Hymne war die Notenmappe nötig, aber nicht bei der Zulu-Zugabe im schwierigen Afrikaans.
Die Zeitreise durch die Musikgeschichte mit verschiedenen Stilen trat das Orchester mit Dirigent Armin Kaltenbach mit einem sehr lebhaften "Mix aus Moderne und Antike" an, wie Reiseleiterin Isabel ankündigte. In die Romantik führte die bekannte "Annen-Polka", eine Huldigung an Königin Anna von Walzerkönig Johann Strauß Sohn.
Den „"prächtig glänzenden Kurven der Grande Dame eines Blasorchesters" konnte Tubista Harry Hurtz die tiefsten Töne entlocken zum Concerto Espanol. Ans hohe Ende der Notenstufen führte David Schaumann mit seinem gefühlvollen Solo am Flügelhorn mit der Aufforderung "Besame Mucho" (Küss mich), mit der Tenor Mario Lanza in den 50ern die Damenwelt hinschmelzen ließ. Mit vielen Stimmungs- und Tempowechseln regte "La Storia" die Fantasie an, eine Musik zu einem Film, der niemals gedreht wurde.
Dagegen fiel die Klappe zum gemeinsamen Finale von Orchester und Chor mit den bekanntesten Titeln aus dem Musical "Hair", aus der Zeit des Widerstands gegen Krieg, Rassentrennung, Diskriminierung der Hippies und Schwarzen im Afro-Look. Diese Zeit ist vorbei, die Probleme aber nicht gelöst. Mit einer musikalischen Meditation zum Stern von Bethlehem als Zugabe stimmten Chor und Musikverein ihr begeistertes Publikum auf die Weihnachtszeit ein.
Quelle: Schwarzwälder Bote