Der Musikverein Mariazell bot den Besuchern in der voll besetzten Mühlbachhalle ein begeisterndes Weihnachtskonzert. Für das Sahnehäubchen sorgte jedoch Klarinetten-Solistin Sophia Flaig.
Eschbronn-Mariazell. Obwohl die Zuhörer bis zu ihrem Auftritt schon reichlich mit klassischer und traditioneller Blasmusik vom Feinsten verwöhnt worden waren, so toppte das Nachwuchstalent das bisher Gehörte.
Der Musikverein Fischbach mit Dirigent Matthias Mayer eröffnete seinen Konzertteil mit "Askania", in dem szenisch festliche Fanfaren und Minnegesang des höfischen Mittelalters nachgezeichnet wurden. Gute Laune boten die spritzigen und im Dreivierteltakt wiegenden Rhythmen von "Besuch bei Offenbach", in dem die Musiker einen Querschnitt der schönsten Melodien der Werke Jacques Offenbachs intonierten. Von schnellen Wechseln zwischen lauten, wilden Passagen und nachdenklichen Momenten geprägt war die Filmmusik zu "The Rock", das dem Orchester alles abverlangte. Die Fischbacher Musiker entführten dann mit "Gabriella’s Song" nach Schweden. Trompeter Daniel Lipp ließ musikalisch die berührende Liebesgeschichte um Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensglück wieder aufleben. Wiederum sehr solistisch aufgebaut war das Stück "Symphonic Highlights from Frozen", mit dem sich die badischen Musiker verabschiedeten.
Mit "Symphonic Marches" knüpfte der Musikverein Mariazell an das hohe Konzertniveau an. In der preisgekrönten Komposition von John Williams hatte nahezu jedes Register samt Schlagzeug und Percussion seinen Solo-Part. Ganz anders "El Arquitecto", dessen Rhythmen und Klänge des Passo Dobles an den Tanz eines Toreros mit einer Flamenco-Tänzerin erinnerten. Die Leichtigkeit der Tänzer kam vor allem in den Trompeten-Soli hervorragend zur Geltung und den Besuchern wortwörtlich spanisch vor.
Mit einer Hommage an den 2014 verstorbenen Musiker und Sänger Udo Jürgens ließ es der Musikverein Mariazell mit 66 Jahren, bei griechischem Wein, aber bitte mit Sahne in diesem ehrenwerten Haus (Halle) noch einmal richtig krachen. Als Dank für die stehenden Ovationen ließ sich das Orchester um Armin Kaltenbach noch zwei Zugaben entlocken, ehe ein facettenreicher Konzertabend gemütlich ausklang.
Quelle: Schwarzwälder Bote